Eine
Inszenierung mit 35 Rollen: Das kommt schon mal vor.
Eine Inszenierung mit 35 Rollen und einer einzigen Schauspielerin:
Das gibt´s nur im Klecks-Theater. Nämlich bei „Der
Narr des Königs“ von Friedrich Karl Waechter. Hier
spielt Anke Siefken sämtliche Parts, verkörpert
- Überraschung! - einen Narr und einen König, ferner
einen Minister, eine Magd, eine Räuberbande mit eigenwilliger
Diktion („Lemerra murrksa murrksa murrksa!“),
den Teufel und dessen Großmutter, den Prinz von Budapest
und andere wunderliche Figuren.
Der vor anderthalb Jahren verstorbene Waechter ist gerade
in Hannover ein sehr beliebter Autor, dessen Stücke hier
viel gespielt worden sind. Allerdings nicht „Der Narr
der Königs“. Dabei ragt dieser Text in mancherlei
Hinsicht heraus. Das Stück ist hochenergetisch und zupackend,
sprudelt über vor Phantasie und einer Komik, die sehr
bizarre Züge annehmen kann. Die herkömmlichen Gesetze
der
Logik sind gründlich außer Kraft gesetzt. Und wer
sich fragt, ob die Vorstellung denn wenigstens politisch korrekt
ist, kann beruhigt
sein: Natürlich nicht!
Es spielt: Anke Siefken Regie:
Harald Schandry
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